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Der nachfolgende Text ist ein Auszug aus einer von der PCE in Auftrag gegebenen Marktgutachten über die Kreuzfahrt auf europäischen Flüssen, erstellt im März 2024 von »SeaConsult«, Hamburg

Der Flusskreuzfahrtmarkt hat sich in der Vergangenheit als überwiegend stabil erwiesen. Das Vertrauen der Anbieter (Reedereien und Reiseveranstalter) in das Marktwachstum manifestiert sich unter anderem in einer stetig erweiterten Flotte.
Über viele Jahre hat die Branche auf den europäischen Flüssen einen langfristigen, statistischen Wachstumstrend erlebt, welcher im Jahre 2019 zu einem Allzeithoch führte.

Erneut erweist sich die Resilienz der Branche in einer deutlichen Erholung der Märkte. Höhere Durchschnittserlöse pro Passagier beschleunigte den Umsatzwachstum überproportional gegenüber dem Mengenwachstum. Als Folge könnte das vorpandemische Marktvolumen wirtschaftlich bereits im Jahr 2023 erreicht werden, auch wenn das Passagier Niveau des Jahres 2019 mit 1,8 Millionen Flusskreuzfahrtpassagiere auf den europäischen Flüssen nach der Prognoserechnung erst etwa im Jahre 2026 wieder erreicht werden wird.

Auf den Flüssen Westeuropas waren im Jahre 2023 insgesamt 370 Flusskreuzfahrtschiffe eingesetzt. Diese wiesen eine Gesamtkapazität von 56.217 Betten (auf Basis von zwei oder einem Unterbett pro Kabine) auf. Der größte Teil der Flotte (110 Schiffe, 30% der Flotte) wird im Fahrtgebiet Rhein-Main-Donau eingesetzt. Diesem Einsatzgebiet sind grundsätzlich 57 Schiffe hinzuzurechnen, welche ausschließlich auf der Donau verkehren. Auf dem Rhein sind derzeit 108 Schiffe beschäftigt. Damit werden alleine in der Budapest-Amsterdam-Range fast drei Viertel der Europäischen Flusskreuzfahrtflotte eingesetzt.

Das durchschnittliche Schiffsalter der Flotte aus 370 Flusskreuzfahrtschiffen auf den westeuropäischen Flüssen beträgt 15,8 Jahre.
Flusskreuzfahrtschiffe können ein hohes Alter erreichen, weil sie physisch deutlich weniger belastet werden als beispielweise Seeschiffe (Salzwasser, Seegang, etc.). Dennoch sei darauf hingewiesen, dass etwa ein Viertel der im Dienst befindlichen Flotten älter ist als 20 Jahre.

Im Laufe der Jahre hat sich insbesondere in Westeuropa ein hoher Qualitätsstandard der Flusskreuzfahrtschiffe herausgebildet. Von der bestehenden Flotte werden 84 Prozent der Vier- und Fünf- Sternekategorie zugerechnet. Etwa ein Viertel - zumeist - ältere Schiffe entsprechen diesem Standard nicht.

Bis vor zehn Jahren kamen die meisten Kreuzfahrtpassagiere auf den Flüssen Westeuropas aus Deutschland. Erst ab dem Jahr 2015 „überholte“ der US-amerikanische Quellenmarkt die europäischen Märkte, indem er einen Anteil von 37 Prozent erreichte.

Für das Jahr 2022 gehen wir nach einem Einbruch um ca. 70 Prozent im Jahr 2020 von einem Gesamtaufkommen von 1,14 Millionen Passagieren aus. Basierend auf den Daten des Jahres 2022, der zu erwartenden Erholung der Auslastung kombiniert mit den heute bekannten Kapazitäten der Neuablieferungen erwarten wir für die Jahre 2022 bis 2026 einen durchschnittlichen jährlichen Marktzuwachs von ca. 11,9 Prozent pro Jahr. Daraus ergibt sich eine Mengenentwicklung wie nachfolgend prognostiziert, welches bis zum Jahr 2026 ein Volumen von bis zu 1,8 Mio. internationale Passagiere in Westeuropa realistisch erscheinen lässt.